Hurra, Hurra, Hurra! Die Straßenbahn ist da!:
Der Anlaß zur Herstellung dieser Karte gab die "Eröffnung der elektrischen Straßenbahn Lübeck-Schwartau am 29. März 1912". Die Aufnahme des Lübecker Photographen Julius Rogall, in dessen Verlag
die Karte auch erschien zeigt die "Ankunft des ersten Wagens in Schwartau Nachm. 4 3/4 Uhr".
Wie man an der großen Menschenmenge sieht war das ein großes Ereignis für den kleinen waldumrauschten Flecken als die drei vollbesetzten Wagen, festlich geschmückt mit Girlanden und zahlreichen Fähnchen in lübschen und oldenburgischen Farben, den Ort erreichten.
Schon auf der Strecke war der daherbrausende Zug von Jubelnden Menschen begrüßt worden, und bei seiner Ankunft auf dem Marktplatz in Schwartau, welche die Karte zeigt; ertönten Böllerschüsse und die Norddeutsche Kadetten-Kapelle spielte den frisch komponierten Marsch "Gruß an Schwartau".
Für die neue Linie 12 waren eigens fünf modernste Motorwagen mit je einem Anhänger von der Firma Lindner in Halle geliefert worden, die "allein schon wegen ihrer großen Fenster auf das vorteilhafteste eingerichtet" waren. Mit ihnen hatte jetzt auch die Moderne Welt den Ort erreicht, dieser auf der Karte dargestellte Anlaß war ein großes Ereignis für den Flecken, dem der Großherzog von Oldenburg noch im selben Jahr die Stadtrechte verlieh, und es dauerte auch nicht mehr lange bis die Schaffner bei der Ankunft riefen: "Endstation - Bad Schwartau - Markt".
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Die Elektrische kommt !!!:
Diese Lithographiepostkarte wurde aus Anlass der Einführung der elektrischen Straßenbahn in Dresden am Ausgang des 19. Jahrhunderts herausgegeben.
Es war die große Zeit der Industrialisierung und
eine damit verbundene Steigerung der Effizienz von einem Ort zum Anderen zu gelangen.
Im Jahre 1838 wurde die Teilstrecke der ersten Deutschen Ferneisenbahn eröffnet. "Der Weg von Dresden nach Weintraube beträgt etwa eine Meile, und dieser sollte in nicht mehr als 10 Minuten zurückgelegt werden. Diese verheißne Schnelligkeit (22,8 Km/h)erregte sogar bei vielen Besorgnis, wenn nicht gar Furcht und Angst, denn ein sonst hochgeachteter alter Mediziner in Dresden hatte laut in einer Gesellschaft erklärt, eine so schnelle Fahrt halte niemand aus, der Luftdruck müsse ganz entsetzlich sein" - aus einem Augenzeugenbericht von 1838.
Trefflicher kann man den industriellen Aufschwung und die damit verbundenen Emotionen kaum beschreiben. Im gleichen Jahr wurde in Dresden mit einer ersten Pferdeomnibuslinie ein Vorläufer des öffentlichen Personenverkehrs eingerichtet. In den Folgejahren wurde das Netz in der Stadt ständig erweitert.
Die erste Pferdestraßenbahnstrecke führte vom östlichen Ende Innenstadt, dem Pirnaischen Platz zum wohlhabenden Vorort Blasewitz und ersetzte ab dem 26. September1872 die bis dahin betriebene Pferdeomnibuslinie. Doch nur zögerlich setzte sich der weitere Ausbau des Schienennetzes durch.
Mit der Übernahme dieser ersten Linie durch die Tramways Company of Germany Limited im Jahre 1879 wurde ab 1880 der weitere Ausbau des Straßenbahnnetzes fortgesetzt.
Die erste neue Strecke führte vom westlichen Zugang der Innenstadt, dem Postplatz nach Plauen.
Am 6.Juli 1893 folgte dann die nächste Errungenschaft des technischen Fortschrittes. An jenem Tag eröffnete die Deutsche Straßenbahngesellschaft die erste Elektrische Straßenbahn Sachsens zwischen Schlossplatz und Schillerplatz.
Das Streckennetz verband die Vororte von Dresden, welche seinerzeit noch nicht Bestandteil der Stadt waren mit den Rändern der Innenstadt. Für alle Strecken wurden mit den einzelnen Gemeinden separate Verträge unterzeichnet, welche die Umsetzung der Investitionen vereinfachten.
Im Jahre 1894 wurde die Tramways Company aufgelöst, welche durch die Dresdner Straßenbahn-Gesellschaft ersetzt wurde und welche die Anlagen in Dresden gemeinsam mit der Deutsche Straßenbahngesellschaft übernahm.
Die letzte Pferdestraßenbahn rückte 25. August 1900 in den Bahnhof Trachenberger Straße ein. Damit hatte sich die "Elektrische" endgültig in der Stadt durchgesetzt.
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