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Eisenbahnkatastrophe auf der Tauernbahn (Österreich)

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Eisenbahnkatastrophe auf der Tauernbahn (Österreich) forderte vier Menschenleben - 1929

Eine Verkettung unglücklicher Konstellationen führte am 22. August 1929 zu dieser schwerwiegenden Zugkatastrophe, bei der der von Schwarzach (Land Salzburg, Österreich) kommende verspätete bergwärts fahrende Schnellzug D 115 (Prag - Villach) und der von Loifarn kommende talwärts fahrende Personenzug P 716 (Spittal-Millstättersee - Schwarzach-St. Veit) in einer unübersichtlichen Kurve 1,8 km südlich von Schwarzach zusammenstießen.

Die fünfzehnminütige Verspätung des von Salzburg kommenden Schnellzuges bildete den ersten Faktor der Unglückskette. Wäre alles planmäßig verlaufen, hätte der Zug nämlich bereits um 11.06 Uhr in Schwarzach eintreffen sollen, der von Gastein kommende Personenzug sollte laut Fahrplan um 11.35 Uhr in Schwarzach sein. Normalerweise hätten sich die beiden Züge um 11.27 in Loifarn gekreuzt. Diese Haltestelle wurde beim Bau der Tauernbahn nur aus verkehrstechnischen Gründen angelegt, um dort die Kreuzung der Züge zu ermöglichen, da die Strecke zwischen Loifarn und Schwarzach damals nur eingleisig geführt wurde. Diese Eingleisigkeit bildete somit den zweiten Faktor der Unglückskette. Die Verspätung veranlasste den Fahrdienstleiter eine Anfrage nach Schwarzach zu richten, ob nicht die Kreuzung der beiden Züge nach Schwarzach verlegt werden könnte, was von dort aber abgelehnt wurde. Trotz dieser Mitteilung hat der Fahrdienstleiter von Loifarn den Personenzug, ohne sich zu überzeugen, ob die Strecke frei sei, abgefertigt, während der Schnellzug schon auf der eingleisigen Strecke bergan fuhr. Die Katastrophe war nicht mehr zu vermeiden.

Exakt um 11.33 Uhr erfolgte der Zusammenstoß mit einer furchtbaren Detonation, die an eine Sprengung erinnerte, und die bis in den Ort Schwarzach gehört werden konnte. Trotz der relativ geringen Fahrtgeschwindigkeiten der beiden Züge - der Personenzug fuhr mit 49 km/h talwärts, der Schnellzug mit nur 21 km/h bergauf - kamen bei dem Unfall vier Reisende ums Leben und 34 Personen wurden verletzt. Nach Angaben der Schwarzacher Bahnhofschronik erlitten sogar 61 Reisende Verletzungen verschiedener Grade.

Das vom Unfall sofort verständigte Spital in Schwarzach entsandte umgehend Ärzte und Verbandsmaterial an die Unglücksstelle. Gleichzeitig wurden vom Bahnstationsamt in Schwarzach-St. Veit die Bergungs- und Aufräumungsarbeiten veranlasst, sodass innerhalb kurzer Zeit mehrere Hilfszüge mit Rettungsmannschaften aus Saalfelden, Schwarzach, Bischofshofen, und Badgastein eintrafen. Die sogleich eingeleiteten Aufräumungsarbeiten ermöglichten es, dass schon um 16.30 Uhr wieder ein Umsteigeverkehr aufgenommen werden konnte und der durchgehende Verkehr bereits am nächsten Tag um 10.30 Uhr erfolgte.

Verfasser: Laurenz Krisch, Bad Gastein (Österreich)
Quelle: Bahnhofschronik Schwarzach, Gendarmeriechronik 1929 und Diverse
Tageszeitungen vom 23. August 1929: Salzburger Chronik, Salzburger
Volksblatt, Salzburger Wacht.

eingesandt von: Laurenz Krisch
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