Transport der Kölner Domglocke "St.Peter" zum Bahnhof Apolda am 10. November 1924:
Am 12.März 1922 beauftragte das Metropolitenkapitel des Kölner Domes die Glockengießerei Gebr. Ullrich in Apolda mit der Anfertigung der Kölner Domglocke "St. Peter".
Nach langen Planungen
und Vorbereitungen, erschwert durch Inflation und Materialmangel in Zeiten der Weltwirtschaftskrise, wurde am 05. Mai 1923 der Guss der Glocke durch Glockengießermeister Ullrich erfolgreich durchgeführt.
Der eigentliche Gussvorgang fand in der Zeit von 21.15 Uhr - 21.24 Uhr statt. Die Glocke hatte ein Gewicht von 25 Tonnen, eine Höhe von 3,35 m und eine Durchmesser von maximal 3,25 m.
Nach der musikalischen Abnahme der Glocke am 22.Mai 1923 sollte es ca. 1 1/2 Jahre bis zum Abtransport der Glocke dauern. Meister Ullrich konnte diese Ereignis nicht mehr miterleben, er verstarb im Februar 1924.
Am 10. November 1924 begann gegen 07.00 Uhr der spektakuläre Transport der gewichtigen Glocke von der Glockengießerei zum Bahnhof Apolda. Die zu überbrückende Entfernung betrug ca. 1200 m, wobei eine Steigung von tlw. 7% zu überwinden war.
Zum Transport wurde die Glocke auf einem auf runden Holzbalken aufliegenden Holzgestell durch mehrere Dampfzugmaschinen der Fa. Benz, Mannheim Stück für Stück derart gezogen, dass die am Ende des Schlittens austretenden Holzrollen vorn immer wieder untergelegt wurden. Diese von unzähligen Schaulustigen begleitete Prozedur dauerte mit nächtlicher Pause insgesamt 29 Stunden. Die Ansichtskarte zeigt die Glocke am Ende der Auenstraße nach ca. der Hälfte des Gesamtweges.
Am 12. Nov. 1924 erfolgte die Verladung am Bahnhof Apolda auf einen Eisenbahnwaggon. Der Zug verließ gegen 15.30 Uhr Apolda in Richtung Köln. Am 28. Okt. 1925 läutete die Glocke erstmalig an Ihrem Bestimmungsort.
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