Gipfelmarkierungen dienen seit jeher vor allem als Grenzmarkierung aber auch als religiöse Symbole. In den Alpen findet man daher neben Gipfelkreuzen auch oft Madonnen, auf mongolischen und tibetisc
hen Gebirgspässen dagegen sogenannte Obos oder Gebetsfahnen. Eine weltweit verbreitete Markierungsform sind auch die eher archaischen Steinmännchen.
Gipfelkreuze wurden bereits seit dem späten Mittelalter auf dem Gipfel eines Berges oder Hügels hauptsächlich als Grenzmarkierung errichtet. Diese Funktion hält sich bis ins 16. Jahrhundert. Während des Dreißigjährigen Krieges gewann die religiöse Symbolik aber immer mehr an Bedeutung. Neben einfachen Holzkreuzen und Hauskruzifixen werden nun auch sogenannte Patriarchenkreuze angebracht. Diese heidnischen Wetterkreuze mit zwei Querbalken sollten nach altem Volksglauben vor Unwetter, Sturm und Hagel schützen.
Im 19. Jahrhundert verliert sich der religiöse Gehalt mit zunehmendem Alpinismus, d.h. der wissenschaftlichen Erforschung der Bergwelt unter dem Zeichen der Aufklärung. Es werden einfache kleinere Holzkreuze angebracht, die manchmal auch mit Blitzableitern und anderen wissenschaftlichen Messinstrumenten, wie Barometern ausgestattet wurden.
Die Blütezeit der großen Gipfelkreuze beginnt tatsächlich erst im 20. Jahrhundert. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg werden von den Gemeinden diese schwierigen Unternehmungen organisiert und auch als Andenken an die im Krieg Gefallenen errichtet. Ein Beispiel dafür ist das Kreuz auf dem "Zuckerhütl" in Österreich, welches 1947 errichtet wird.
Diese Gipfelkreuze sind vor allem in katholisch geprägten Gebieten der Alpen, vor allem in Österreich, der Schweiz und Bayern, aber auch in Amerika, zu finden. Hier stehen sie auf Bergen, deren Gipfel die Baumgrenze überschreitet. Aber auch in den deutschen Mittelgebirgen, beispielsweise auf dem Herzogenhorn im Schwarzwald sind die meist zwei bis vier Meter hohen Kreuze aus Holz, Metall und mittlerweile sogar Glas zu finden.
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