Ja, was ist das denn?
Jeder, der zum ersten Mal eine alte Schallplatten-AK in den Händen hält, reibt sich zunächst verwundert die Augen. Und doch gab es sie: Eine Ansichtskarte, die Musik oder TÃ
¶ne erzeugt, wenn man Sie auf einem Plattenspieler bzw. Grammophon abspielt. Ganz wie die gewöhnliche Schallplatte / Schellackplatte ist die Schallplatten-Ansichtskarte mit einem zentrierten Loch und einer Rille versehen.
Zwei der populärsten Medien des beginnenden 20. Jahrhunderts – Ansichtskarte und Schellackplatte - wurden miteinander kombiniert und unter dem Begriff Tonbildpostkarte vermarktet. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 1904 wurde die als "Epoche machende Erfindung" gepriesene Schallplatten-AK erstmals vermarktet. Da sich Schellack als Tonträgermaterial für Ansichtskarten als zu zerbrechlich erwies, wurden die ersten Tonbildpostkarten aus Celluloid hergestellt. Außerdem hatte Celluloid den Vorteil, dass man es einfärben oder gar transparent auftragen konnte.
Gedichte, kleine Musikstücke und später auch klassische Musik oder die populärsten Gassenhauer ihrer Zeit fanden sich neben den verschiedensten Abbildungen auf der Ansichtskarte wieder. Praktisch zu jedem Anlass und Thema - sei es Weihnachten, Hochzeit oder Urlaubsreise - gab es das passende Produkt.
Ob, wie anfangs noch, aus Celluloid bestehend – oder später auch aus Vinyl oder gar PVC: Sehr transportresistent war sie nicht. Der Empfänger einer solchen Schallplatten-AK konnte sich glücklich schätzen, einen funktionierenden Musikkartengruß zu erhalten. Und dennoch: Keine andere Ansichtskarten-Art vereint zwei "Zeitzeugen der Vergangenheit miteinander so anschaulich, wie die Schallplatten-AK.
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