Nassauische Artillerie kämpft bei Eckernförde 1849:
Bis vor einigen Wochen wusste ich nichts davon, dass auch nassauische Truppen bei der schleswig-holsteinischen Erhebung auf Seiten des Deutschen Bundes beteiligt waren. Nur konnte ich mich erinnern, d
ass diese Erhebung damals gescheitert war.
Aber dann fiel mir eine Ansichtskarte in die Hände, die "Willy, der Brandenburger" seinem "süßen Herzblatt" Amanda wenige Wochen von der geplanten Verlobungsfeier nach Hamburg schickte.
Abgebildet ist unter dem Titel "Erinnerung an die schleswig-holsteinische Erhebung!" die "Vernichtung des dänischen Linienschiffes Christian VIII von 84 Kanonen, durch 10 schleswig-holsteinische und 6 nassauische Kanonen, d. 5. April 1849 Eckernförde".
Und unser Kartenschreiber Willy eröffnet das Schreiben an seine Verlobte mit dem "Zur morgigen Erinnerungsfeier an die Erhebung dieses Landesteils gegen das dänische Joch sende ich ein donnerndes Hurrah".
So eine Karte macht mich neugierig: In den Geschichtsbüchern ist das beschriebene Ereignis kaum eine Fußnote wert. Die Erhebung um die Herzogtümer Schleswig und Holstein im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Dänemark und dem Deutschen Bund in Folge der so genannten 48er Revolution scheiterte.
An dem deutschen Reichsheer zur Unterstützung der nach Unabhängigkeit von Dänemark strebenden Herzogtümer waren Einheiten vieler deutscher Staaten beteiligt, letztlich blieben Schleswig und Holstein (vorerst) nach den militärischen Erfolgen der Dänen und erfolgter Intervention anderer europäischen Großmächte dänisch. Aber immerhin: an einem kleinen Teilerfolg der Unabhängigkeitsbestrebungen waren auch nassauische Soldaten beteiligt: Unter dem maßgeblichen Anteil der nassauischen Artillerie, die aus einer Batterie mit sechs Geschützen bestand, konnte bei dem Strandgefecht von Eckernförde an jenem 5. April 1849 das dänische Linienschiff Christian VIII. und die Segelfregatte Gefion manövrierunfähig geschossen werden. Beide Schiffe mussten sich ergeben, wobei die Christan VIII. wenig später explodierte und die Gefion gekapert wurde. Die nassauischen Truppen hatten keine Verluste zu beklagen.
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