Die ersten fotografischen Abbildungen auf Ansichtskarten waren ganz dem technologischen Stand ihrer Zeit monochrom - also umgangssprachlich schwarz-weiß.
Schnell entstand der Wunsch nach mehr Origin
alität und naturgetreueren Abbildungen.
Die erste Möglichkeit bestand darin, die Vorlagen der Ansichtskarten per Hand zu colorieren und den Motiven somit einen lebendigeren Ausdruck zu verleihen.
Als Beispiel dieser Fertigkeiten kann der Fotoverlag Photochemie Berlin (PH) genannt werden. Nachteil dieser Methode war der Zeitaufwand, sowie die realitätsfremde, unnatürliche Farbgebung. Eine photochemische Methode für Farbfotografien war bis 1930 nicht in Sicht.
Bereits 1888 patentierte jedoch der Schweizer Drucker und Verleger Orell Füssli ein neues mechanisches (also nicht chemisches) Verfahren, um Fotografien eine der Natur frei nachempfundene Farbgebung zu verleihen. Dieses photomechanische Flachdruckverfahren nannte Orell Füssli Photochromdruck.
Zur Umsetzung dieses Druckverfahrens war eine je nach Farbenvielfalt entsprechende Anzahl gekörnter lithographischer Steine notwendig. Diese wurden mit einem lichtempfindlichen Asphalt beschichtet, mit einem Photonegativ belichtet und mit ätherischem Öl ausgewaschen. Durch Lichteinwirkung wird Asphalt unlöslich gegen ätherisches Öl. Somit werden die unbelichteten Teile des Asphalt durch das Öl ausgewaschen. Die so behandelten Platten werden nacheinander mit der zu versehenden Farbe auf das Papier gedruckt und es entsteht eine farbige Photographie mit naturnahen Farben.
Einige Ansichtskartenverlage übernahmen um 1910 dieses Verfahren zur Herstellung ihrer Ansichtskarten und führten dieses Produkt unter der Bezeichnung Photochromie.
Die Neuartigkeit dieses Ansichtskartentyps mit seiner bis dahin nie da gewesenen Farbbrillianz führte zu einem Sammelboom dieser Karten.
Eine abgewandelte Form dieses Verfahrens ist die Heliochromie, die Kupferplatten für dieses Verfahren verwendete.
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