Geb.: 18.02.1857 in Leipzig
Gest.: 04.07.1920 in Großjena
Max Klinger war ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker.
Nach dem Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule, setzte er
seine Ausbildung 1875 an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin fort. 1878 präsentierte Klinger zum ersten Mal seine Gemälde in der 52. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. 1883 erhielt er dann durch den Kammergerichtsreferendar Julius Albers seinen ersten großen Auftrag, die Gestaltung der Dekorationen des Vestibüls in dessen Villa in Steglitz bei Berlin.
1891 wurde er in München zum Ordentlichen Mitglied der Kunstakademie München gewählt wurde. 1897 wurde Klinger dann Professor an der Akademie der graphischen Künste in Leipzig und korrespondierendes Mitglied der neu gegründeten Wiener Secession.
Bereits 1903 erwarb Klinger einen Weinberg mit historischem Weinberghäuschen ("Radierhäuschen") in Großjena bei Naumburg, wo er am 4. Juli 1920 starb und nach eigenem Wunsch auch seine letzte Ruhestätte fand.
Als Bildhauer gilt er als "deutscher Rodin", obwohl er stilistisch eine andere Richtung verfolgte. Klinger suchte die Ausdruckstärke seiner Bildnisse durch Kombination verschiedener Materialien, farbigen Marmor und Bronze, zu steigern.
Die Gemälde Klingers sind mit lebensgroßen und extrem naturalistischen Akteuren bevölkert, welche die häufig mythologischen und christlichen Themen in die Gegenwart des Betrachters holen. Die Ausstellung seines Gemäldes "Kreuzigung" löste 1893 in Dresden einen Skandal aus, weil Klinger in diesem Bild Christus völlig nackt zeigte. Die Stilzuweisung Symbolismus kann für das gesamte übrige grafische Werk gelten, in dem der Themenkreis von Sehnsucht, Leidenschaft, Liebe, Erotik und Tod, mal mehr mal weniger deutlich dargestellt und nicht selten selbstironisch behandelt wird.
Als Vertreter einer bürgerlichen Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts erlangte er Ruhm und Erfolg entgegen dem landläufigen Künstlermythos nur zu Lebzeiten, war aber schon kurze Zeit nach seinem Tod nur noch Spezialisten bekannt. Mit der Ausstellung "Wege zum Gesamtkunstwerk" (Hildesheim 1984) hat sich das Interesse dem Schaffen Klingers aber erneut zugewendet.
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