Geb.: 19.02.1887 in Delitzsch
Gest.: 24.12.1968 in Lindau / Bodensee
Max Brüning besuchte von 1902 bis 1912 die Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Sehr wahr
scheinlich traf er dort auch Max Klinger, der zu selben Zeit als Professor tätig war. 1914 erfolgte die Aufnahme an der Königlichen Akademie der bildenden Künste in München.
Im 1. Weltkrieg muss Brüning 1915 zum Kriegsdienst an die Westfront. Er ist künstlerischer Mitarbeiter der deutschen Kriegszeitung. In Nordfrankreich entstehen zeichnerische Darstellungen von Gefangenen, dem Kriegsgeschehen und dem Leben in den Lagern.
Von Kronprinzen Wilhelm wurde er zu seinem persönlichen Zeichenlehrer berufen und es entstand eine Freundschaft zwischen beiden. 1923 erfolgt der Umzug in die Kunst- und Kulturmetropole Berlin. Hier arbeitet Brüning für Zeitschriften, und fertigt auch Plakatentwürfe und Porträts als Radierungen und Pastelle. Es entstehen zahlreiche Frauen- und Mädchen-Portraits sowie leicht erotische und mit hintergründigem Witz ausgestattete Darstellungen.
Diese prägten Brünings Ruf im Besonderen.
Die Weltwirtschaftskrise und aufbrechende europäische Konflikte beendeten diese leichtlebige Zeit.
1938 zieht er mit seiner Frau, der Kunstmalerin Viktoria Richter, nach Igls bei Innsbruck. Dort entstehen Portraits und Gemälde über die Welt der Berge, die später u.a. vom Haus der Deutschen Kunst in München angekauft wurden.
Bei einem Bombenangriff auf Berlin im Jahr 1943 werden 300 von Brünings Radierplatten, vernichtet. 1945 wird Brüning als deutscher Staatsbürger aus Österreich ausgewiesen und geht zurück nach Lindau. Er lebte nun zurückgezogener denn je, obgleich seine Werke in vielen Kunstgalerien Europas und in Übersee Bedeutung erlangt hatten.
Von 1961 bis 1963 arbeitete Brüning für die Olympiastadt Innsbruck (IX. Olympische Winterspiele 1964) an Zeichnungen und Radierungen.
Durch einen Verkehrsunfall im Jahr 1963 wird Brünings künstlerisches Schaffen jäh beendet. Existenzsorgen des Alltags zerstörten nach und nach seine schöpferische Substanz.
Am 24. Dezember 1968 stirbt Brüning im Alter von fast 82 Jahren in Lindau.
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