Geb.: 20.12.1858 in Poerworedjo (Java)
Gest.: 03.03.1928 in Den Haag
Johannes Theodor Toorop als Sohn eines holländischen Kolonialbeamten und dessen britischer Ehefrau geboren und verbrachte sei
ne frühe Kindheit in Indonesien, bevor er mit elf Jahren in die Niederlanden zurückkehrte. In den Jahren 1880 bis 1881 studierte Toorop dann an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam und besuchte im Anschluss bis 1886 die "École des Arts Décoratifs" in Brüssel.
1884 war er mit eigenen Werken auf dem Salon des Indépendants in Paris vertreten. Im selben Jahr schloss er sich der belgischen avantgardistischen Künstlergruppe "Les Vingt" (Die Zwanzig) um Ensor an. 1886 war Toorop der erste niederländische Maler, der die neuen Techniken des Pointillismus anwendete. 1890 nahm er Verbindungen zur niederländischen Künstlergruppe der "Tachtigers" (Achtziger) in Noordwijk auf und entwickelte seine eigene Auffassung des Symbolismus, die auch javanische Elemente mit einbezog. 1892 war er mit einer Reihe symbolistischer Bilder auf dem Salon de la Rose et Croix in Paris vertreten und schloss sich für ein Jahr der veranstaltenden Gesellschaft, den Rosenkreuzern, an. Ab 1895 schuf er eine große Anzahl von Kupferstichen im symbolistischen Stil und im Jugendstil. Es entstehen Plakate, grafische Blätter und Illustrationen für Buchumschläge. Nachdem er 1905 zum Katholizismus konvertierte, waren seine Bilder zunehmend von mystisch-religiösen Motiven geprägt. In den Jahren des ersten Weltkriegs entstanden zudem Bilder über die Zerstörungen des Krieges und die Not der belgischen Kriegsflüchtlinge.
Trotz einer Krankheit, die ihn ab 1920 in den Rollstuhl zwang, arbeitete er weiterhin intensiv und schuf hauptsächlich Zeichnungen und Grafiken, die Themen und Anliegen des Katholizismus propagierten. 1927 entstand sein letztes großes Werk, ein eindringliches religiös geprägtes Selbstporträt.
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