Geb.: 08.10.1868 in Lübeck
Gest.: 23.02.1948 in Woltersdorf
Fidus, mit bürgerlichem Namen Hugo Höppener, besuchte zunächst die Vorschule der Münchner Akademie. Nach nur drei Monaten verließ
er die Akademie und wurde Schüler des Malers und Naturapostels Karl Wilhelm Diefenbach in Höllriegelskreuth, von dem er seine stilistische Prägung und seinen Künstlernamen Fidus (Der Getreue) erhielt. Er verschrieb sich den lebensreformerischen Ideen des Vegetarismus, der Lichtgläubigkeit, der Freikörperkultur und einer naturgemäßen Lebensweise. Anarcho-sozialistische Vorstellungen von Bodenreform und vegetarischer Pazifismus beherrschten die Geisteswelt des jungen Fidus.
Seiner mystischen Naturreligion folgend, entwickelte sich der spezifische Jugendstil seiner Bilder, die mit esoterischen Symbolen - Lotosblüten, Eiformen, Kreuzen und Sonnenzeichen - angereichert waren. Seine bekanntesten Werke, wie das "Lichtgebet" (1908), avancierten zu Leitbildern der Jugendkultur.
Um 1900 war Fidus einer der bekanntesten Maler Deutschlands, der beachtliche Kontakte zum intellektuellen Umfeld seiner Zeit pflegte. Dies vor allem in Berlin, wo er sich 1892 niederließ.
1932 trat er zwar in die NSDAP ein, doch trotz Bittbriefen an Hitler und Goebbels, seine Tempelkunst finanziell zu unterstützen, wurde er von den neuen Machthabern weitgehend abgelehnt. 1937 wurden Fidus-Mappen beschlagnahmt und der Verkauf von Fidusdrucken verboten. Hitler ließ zudem die Verbreitung seines von Fidus gemalten Porträts auf Postkarten verbieten.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg vertrat er seine "lichtdeutschen" Gedanken weiterhin und malte u.a. Bilder für sowjetische Auftraggeber. 1946 trat er der freireligiösen Gemeinde in Berlin bei und bekannte sich als Wähler der CDU.
Am 23. Februar 1948 starb Fidus in Woltersdorf an einem Schlaganfall.
Ein Teil des Nachlasses von Fidus befindet sich im Archiv der deutschen Jugendbewegung, das zum Hessischen Staatsarchiv Marburg gehört. Ein anderer Teil wird im Fidus-Archiv der Berlinischen Galerie aufbewahrt.
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