Geb.: 24.07.1860 in Ivančice in Mähren
Gest.: 14.07.1939 in Prag
Alfons Maria Mucha gilt als einer der herausragenden Repräsentanten des Jugendstils. Er begann seine künstlerische Laufbahn a
ls Autodidakt. Da er von der Prager Akademie abgelehnt worden war, besuchte er ab 1879 eine Schule für Bühnendekoration in Wien und abends zusätzlich eine Zeichenklasse. Gefördert von der Familie Khuen-Belasi, studierte er von 1885 bis 1887 dann an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Anlässlich der Weltausstellung zog Mucha von München nach Paris, dem Mekka der Künste in dieser Zeit. Zum Durchbruch verhalf ihm hier eine Gelegenheitsarbeit für die bekannte Schauspielerin Sarah Bernhardt. Mucha bekam den Auftrag ein Veranstaltungsplakat für das Theaterstück "Gismonda" zu entwerfen, und so hingen zwei Wochen später seine Plakate überall in Paris. Sie waren so begehrt, dass fast alle von Kunstfreunden entfernt wurden und ihn zu einem der begehrtesten Plakatmaler der Belle Époque machten.
1896 entwarf Mucha für Sarah Bernhardt das Plakat "Kameliendame", welches vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Grafik betrachtet wird. Er erstellte auch Entwürfe für Aktien und Obligationen, so u.a. für das Kaufhaus "Paris-France". In der Zeit von 1898 bis 1946 wurden von dieser Gesellschaft 13 verschiedene Aktien und 16 verschiedene Obligationen im Mucha-Design herausgegeben. Historische Wertpapiere verschiedener Gesellschaften zählen heute unter Sammlern zu den dekorativsten und gesuchtesten Papieren.
1904 ging Mucha für zwei Jahre in die USA und lehrte dort als Dozent an den Akademien für bildende Künste in New York, Philadelphia und Chicago. Nach dem Ersten Weltkrieg schwand sein Erfolg. Mucha ging zurück in die Tschechoslowakei. Hier entwarf er z. B. Briefmarken (darunter die erste Briefmarke von 1918 mit einem Hradschin-Motiv), Banknoten und Orden für den jungen tschechoslowakischen Staat. Im Auftrag eines amerikanischen Millionärs schuf Mucha in 18 Jahren einen Zyklus von 20 monumentalen Gemälden. Unter dem Titel "Slawisches Epos" sind die Bilder noch heute in der Nähe seines Geburtsortes zu bewundern.
Mucha war einer der Ersten, die nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1939 interniert wurden. Er starb kurz darauf an den Folgen einer Lungenentzündung.
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