Brand der Feuerwache Altenburg am 09.05.1905:
Mit diesem Brand, bei dem das Gebäude auf dem Kornmarkt sowie der Dachstuhl des Nachbarhauses ausbrannte, endete eine Serie von Brandstiftungen. Der Übeltäter wurde aber erst am 4. Pfingsfeiertag g
estellt, nachdem er erneut versuchte, das Gebäude anzuzünden. Ein Feuerwehrmann der Steigerabteilung, der Zigarrenhändler Ansorg, wollte in das Gebäude der Feuerwache gehen, um seinen Dienst anzutreten. Da stürmte aus dem hinteren Hof ein Mann, wild "Feuer, Feuer!!!" rufend. Dieser wurde verfolgt und nach kurzer Gegenwehr festgenommen. Man staunte nicht schlecht, denn es war kein geringerer, als ein Feuerwehrmann aus den eigenen Reihen. Es war der Schuhmacher Max Kirmse, ein Mitglied der Turmfeuerwehr. Warum konnte so etwas geschehen? Er hatte in einer Fabrik gearbeitet und sich, nachdem der Rathaustürmer von Altenburg gestorben war, um dessen ausgeschriebenen Posten beworben. Zu Türmern wurden nur Feuerwehrleute genommen. Als er die Stelle zugesprochen erhielt, kündigte er seine Arbeitsstelle in der Fabrik. Danach entschied jedoch der Stadtrat, die Stelle doch nicht wieder zu besetzen und so war Kirmse auf der Strasse ohne Arbeit und Einkommen. Da soll er, wie auf der Feuerwache erzählt wurde, sich dahin geäußert haben, dass er der Stadt das gedenken wolle. Die "Altenbuger Zeitung für Stadt und Land" berichtete in ihren Ausgaben vom 24.-28.November 1905 über die Schwurgerichtsverhandlung, welche in Gera stattfand. Kirmse wurde zu "12 Jahren Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für 10 Jahre und Stellung unter Polizeiaufsicht" verurteilt.
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