Der Begriff Exlibris (lateinisch: aus Büchern) beschreibt eine besitzanzeigende Grafik,
die zur Kennzeichnung von Büchern dient. Man findet Exlibris auf der Innenseite des Einbandes, wo sie in der
Regel aufgeklebt wurden.
Bereits in mittelalterlichen Schreibstuben wurden Scripte durch handschriftliche Vermerke markiert.
Im Laufe der Zeit wurde diese Art der Kennzeichnung durch Exlibris abgelöst.
Die Revolutionierung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg um 1440, vergrößerte die Zahl der Buchbesitzer erheblich. Infolgedessen erhöhte sich auch der Bedarf an Exlibris.
Exlibris werden in verschiedenen Herstellungsverfahren produziert,
zum Beispiel als Holzschnitt, Kupferstich, Stahlstich, Lithografie, Radierung und mithilfe moderner Drucktechniken.
Viele bekannte Künstler haben Exlibris entworfen: Picasso, Dali, Schmidt - Rottluff, Marc, Vogeler, Albrecht Dürer, Wilhelm Busch, Lucas Cranach dem Älteren, Hans Holbein dem Jüngeren und anderen.
Selbst für unbegüterte Bürger wurden diese Kunstwerke erschwinglich, deswegen wurden Exlibris auch die Grafiken der kleinen Leute genannt.
Sie bestechen vor allem durch ihre Darstellungsvielfalt. Anfangs beherrschten Wappen die Szenerie, später kamen Initialen, Berufsdarstellungen, Allegorien, Erotik, Tiere, Vanitas und andere Themen hinzu.
Dem Umstand das Jeder Auftraggeber etwas persönliches mit seinem Exlibri darstellen wollte ist die nahezu unendliche Zahl der Themen und Motive geschuldet.
Schnell verloren Exlibris ihre eigentliche Funktion. Sie wurden gesammelt und getauscht.
1891 wurde der Deutsche Exlibris-Verein (heute: Deutsche Exlibris-Gesellschaft) gegründet.
Auch heute werden noch Exlibris hergestellt. Allerdings werden sie heute zumeist am Computer entworfen.
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