Geb.: 09.04.1865 in Kruszewnia bei Schwersenz, Provinz Posen
Gest.: 20.12.1937 in München
Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff war ein deutscher General und Politiker. Im Ersten Weltkrieg hatte er
als Erster Generalquartiermeister und Stellvertreter Paul von Hindenburgs bestimmenden Einfluss auf die deutsche Kriegführung und Politik. Er verantwortete die gescheiterte Deutsche Frühjahrsoffensive 1918 und war einer der Väter der Dolchstoßlegende. Zur Zeit der Weimarer Republik betätigte er sich in der völkischen Bewegung, nahm 1920 am Kapp-Putsch und 1923 am Hitlerputsch teil, war Reichstagsabgeordneter der Deutschvölkischen Freiheitspartei und Mitbegründer des Tannenbergbunds.
Ludendorff wurde als Sohn eines Rittergutsbesitzers in der damaligen Provinz Posen geboren. Sein Vater kämpfte als Kavallerieoffizier in den deutschen Einigungskriegen und bestimmte Erich für die Offizierslaufbahn. Er schlug eine Karriere als Berufsoffizier bei der preußischen Armee ein und kam 1882 als junger Leutnant zum Infanterie Regiment. 1887 wurde er zum Seebataillon der Kaiserlichen Marine versetzt und diente unter anderem auf den Schiffen Niobe, Baden und Kaiser. Nach mehreren Beförderungen wurde er 1914 zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 85. Infanteriebrigade ernannt.
Während des Ersten Weltkriegs macht Ludendorff eine steile Karriere, schon im August 1914 bildete er mit Paul von Hindenburg ein erfolgreiches Feldherrnduo. Nach dem Fehlschlag der Frühjahrsoffensive 1918 verlor Ludendorff jedoch schrittweise an Einfluss auf die deutsche Kriegsführung und Politik und wurde nach der Parlamentarisierung des Reiches im Oktober 1918 entlassen. Er floh unter falschem Namen nach Schweden.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland spielte Ludendorff eine führende Rolle in den republikfeindlichen und chauvinistischen Kreisen der völkischen Bewegung. Er war unter anderem an der Gründung der Nationalen Vereinigung beteiligt und nahm sowohl am Kapp- als auch am Hitler-Ludendorff-Putsch aktiv teil.
Ab 1927 begann Ludendorff auch Faschismus und Nationalsozialismus als ausführenden Teil der "überstaatlichen Mächte" zu betrachten, von denen er Deutschland verfolgt sah.
Ludendorff starb im Münchner Josephinum-Krankenhaus an Leberkrebs. Die nationalsozialistische Regierung ehrte ihn gegen seinen ausdrücklichen Willen und den seiner Ehefrau mit einem Staatsakt am 22. Dezember 1937 in München, beigesetzt wurde er auf dem Neuen Friedhof in Tutzing.
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