Isarhochwasser in München am 13.September 1899:
Es ist der 13.September 1899. Ein gewaltiges Hochwasser bedroht die Stadt München.
Schon einmal - im Jahre 1813 - zeigte an einem 13.September die Isar ihre zerstörerische Kraft. Am Ufer drohte e
in Wirtshaus von den Fluten verschlungen zu werden. Hunderte Schaulustige nutzten die Ludwigsbrücke, um dem Spektakel beizuwohnen. Die Sensationslust war größer als die Angst vor dem tosenden Wasser. Aber die Brücke konnte den Gewalten nicht standhalten. Fast zweihundert Menschen fanden den Tod.
Und wieder wird dieser 13.September zu einem Unglückstag. Die Bogenhausener Eisenbrücke kann den gewaltigen Wassermaßen nicht mehr standhalten.
Einen Tag später wird auch die Luitpoldbrücke zerstört. Andere Münchner Brücken und Wehre werden schwer beschädigt. Wie durch ein Wunder gibt es keine Todesopfer.
Kurz nach dem Unglück wird ein Mammutprojekt gestartet. Die Isar wird neu gestaltet, die Ufer eingefaßt, neue Brücken entstehen.
Die Bogenhausener Brücke ersetzt man erst einmal durch eine Notbrücke.
Beim Neubau der Brücken nutzt man immer wieder das gleiche Lehrgerüst und auch die Notbrücke wird wiederverwendet. Dadurch können erhebliche Kosten gespart werden. Die Formen der Brücken sind oft ähnlich, trotzdem erhält jede durch Skulpturen und Verzierungen ihr eigenes Aussehen.
All diese Brückenbauten werden innerhalb weniger Jahre realisiert. Das Gebiet an der Isar erhält ein neues Gesicht - so wie wir es noch heute kennen.
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Von einer Huldigungsfeier zum größten Volksfest der Welt:
Als am 12.Oktober 1810 die Hochzeit des Kronprinzen Ludwig, nachmaliger König Ludwig I. von Bayern, mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen begangen wurde, ahnte wohl noch niemand, dass die
s der Auslöser für das später größte Volksfest der Welt sein würde!
Um die Heirat des hochstehenden Brautpaares würdig zu feiern und um der Begebenheit in der Öffentlichkeit zu angemessenem Glanz und Aufmerksamkeit zu verhelfen, fanden in der bayrischen Hauptstadt München im Anschluss zahlreiche öffentliche und private Feiern statt, darunter auch ein Pferderennen am 17.Oktober. Dies gilt bis dato als Veranstaltung, auf die das heutige „Oktoberfest“ zurückgeht. Das Rennen selber soll seinen Ursprung im sogenannten „Scharlachrennen“, einer Tradition zwischen dem 15.-18. Jahrhundert, haben. Laut Überlieferung wurde es vom Major der Nationalgarde Andreas Michael Dell´Armi in Verbindung mit einer Ausstellung und Schau als Möglichkeit ersonnen, dem Brautpaar öffentlich zu huldigen.
Der Veranstaltungsort wurde allein aufgrund seiner natürlichen Eignung ausgewählt und lag zum damaligen Zeitpunkt noch außerhalb der Stadt. Die heutige Theresienhöhe, der damalige Sendlinger Berg, wurde zur Tribüne der 40.00 Zuschauer des Rennens, die dort auch mit Wein und Bier verköstigt wurden. Die Festwiese blieb dem königlichen Zelt vorbehalten!
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs das Oktoberfest mehr oder weniger kontinuierlich an. Zwar fiel es seit seiner Entstehung immerhin 24 mal aus, in der Regel durch Kriege bedingt, doch entwickelte es sich zusehends zu dem Volksfest, wie man es heute kennt. Bereits 1818 wurde das erste Karussell aufgebaut und es gab mehrere Losstände, die vor allem die ärmere Bevölkerung anzogen, da es etwa Porzellan, Silber und Schmuck zu gewinnen gab. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Oktoberfest aufgrund des angenehmeren Wetters in die letzten Septembertage verlegt und zeitlich verlängert, sodass seitdem ausschließlich das letzte Wiesnwochenende in den Oktober fällt. 1880 wurde der gewerbliche Bierverkauf von der Stadtverwaltung als Veranstalter genehmigt und im Jahr darauf eröffnete die erste „Hendlbraterei“. Auch kamen immer mehr Karussellbetreiber und Schausteller, die für mehr Unterhaltung sorgten.
Ab 1904 wurde auf dem Festplatz auch ein Postamt mit Telegrafenanstalt betrieben, das neben der An- und Abgabe von Postsendungen (wie der vorliegenden mit dem bezeichnenden Stempel auf der Vorderseite) auch die vermutlich ersten öffentlichen Telefone der Stadt betrieb.
Heute ist das Oktoberfest mit jährlich etwa sechs bis sieben Millionen teils internationalen Besuchern und einem geschätzten Umsatz von circa einer Milliarde Euro nicht mehr mit seinen bescheidenen Anfängen vor 218 Jahren zu vergleichen. Um sich jedoch mit der Geschichte hinter dem größten Volksfest der Welt auseinander zu setzen, ist diese Karte ein guter Anlass.
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