Das erste Flugzeug von Ing. Ernst Heinkel - Flug und Absturz am 19.07.1911:
Am 12.05.1911 unternahm der deutsche Flugzeugpionier Ernst Heinkel mit der Etrich-Taube von Hellmuth Hirth den ersten Flug seines Lebens.
Gleichzeitig wurde im Mai 1911 sein von ihm selbst konstruier
ter Doppeldecker fertig. Mit dem eingebauten schwachen Motor bekam er sein Flugzeug aber kaum zum Rollen bzw. zum Fliegen, deshalb erhielt er von der Firma Daimler einen Flugmotor mit 50 PS leihweise zu Verfügung gestellt.
Damit vollführte er am 09.07.1911 seine ersten Rollversuche, Sprünge und kurze Gleitflüge auf den Cannstatter Wasen bei Stuttgart.
Ernst Heinkel berichtet in seiner Biographie „Stürmisches Leben“ über den nun folgenden Flug:
„So kam der 19. Juli 1911, ein Mittwoch. Ich hatte meine Maschine halb aus dem Schuppen herausgeschoben als mich ohne sichtbaren Grund eine dunkle Ahnung befiel. Niemals zuvor hatte ich etwas Ähnliches empfunden. Es war wie eine dunkle Wolke, die plötzlich auf mich herabfiel.
Die Maschine wurde ganz herausgezogen. Der Propeller, der damals noch hinter dem Führersitz als Druckpropeller zwischen dem Gestänge arbeitete, das die Höhen- und Seitenruder trug, wurde angeworfen. Ich sah mich noch einmal in irgendeiner Abschiedsstimmung um. Dann rollte ich und hob ab. In ein oder zwei Minuten war ich schon vierzig Meter hoch und flog in Richtung Untertürkheim. Da lag die Daimler-Fabrik. Ich ging in eine Rechtskurve. Aber dann begann die Katastrophe. Als ich die Maschine wieder in die horizontale Lage bringen wollte, rutschte sie über den rechten Flügel ab. Ich dachte noch daran, daß die Querruderflächen zu tief sein müßten. Meine Füße ließen das Seitensteuer fahren. Ich stemmte mich mit aller Gewalt gegen den rechten Motorträger, der nach vorn verlängert war. Im schon schwindenden Bewußtsein fühlte ich noch, wie die Maschine sich immer weiter drehte und der Erde zuschoß. Dann verlor ich das Bewußtsein und merkte den Aufschlag nicht mehr, der mein Flugzeug zerstörte.“
Ein Monteur der Daimler-Werke hatte den Absturz beobachtet und zog den schwer verletzten Ernst Heinkel zusammen mit einem Schutzmann aus dem brennenden Flugzeugwrack kurz bevor der Benzintank explodierte und das Flugzeug völlig auseinanderriß.
Der Absturz hatte in Stuttgart so viel Aufsehen erregt, daß sich Freunde ohne sein Wissen gleich in den Ersten Tagen an die Öffentlichkeit wandten. Es erschienen Zeitungsartikel im Stuttgarter Tageblatt und um Heinkel zum weiteren Flugzeugbau zu ermutigen wurde diese Ansichtskarte vom Flug am 19.07.1911 über die Cannstatter Wasen hergestellt, verkauft und mit dem Erlös sollte ein Neubau ermöglicht werden.
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