Unter dem Begriff Feldpost versteht man die Beförderung militärdienstlicher und privater Postsendungen von Militärangehörigen.
Nachrichtenbeförderung im Krieg gab es schon immer. In der Regel
wurden Boten ausgesandt, die wichtige Nachrichten übermittelten. Erst mit der Zunahme von Kriegeinsätzen im 18. Jahrhundert und des damit verbundenen vermehrten Nachrichtenaufkommens entwickelte sich eine eigener militärischer Nachrichtenverkehr. Die Anfänge waren natürlich nicht annähernd so strukturiert wie später in den großen Weltkriegen. So konnte eine Sendung schon einmal gut zwei Wochen unterwegs sein, bevor sie den Empfänger erreichten.
Erst durch die fortschrittliche Entwicklung im Verkehrswesen im 19. Jahrhundert, vor allem durch die Entstehung der Eisenbahn, steigerte sich die Effizienz der Feldpost. Es wurden lokale Sammelstellen eingerichtet und eigens Militärangehörige als Feldpostbeamte eingesetzt. Später erkannte man die Wichtigkeit für Soldaten, private Nachrichten mit den zu Hause gebliebenen Angehörigen auszutauschen. Die Feldpost war somit die einzige Möglichkeit für die Soldaten, über schöne aber auch traurige Neuigkeiten aus der Heimat informiert zu werden und eine eigene Sichtweise der Kriegserlebnisse mitzuteilen. Daher stellen sie auch ein wichtiges Zeitdokument dar. Später wurden die Nachrichten zensiert, die aktuellen Standorte der Einheiten durften nicht mehr genannt und die Feldpostämter erhielten Nummern um eventuell abgefangene Nachrichten für den Feind unbrauchbar zu machen. Von Krieg zu Krieg steigerte sich das Postaufkommen. So wurden beispielsweise im Krieg 1870/1871 ca. 100 Millionen Feldpostsendungen befördert. Im 1. Weltkrieg waren es dann schon rund 28 Milliarden und im 2. Weltkrieg schließlich 40 Milliarden Sendungen. Auch heute gibt es die Feldpost noch, beispielsweise für die Truppen der Bundeswehr in Afghanistan.
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