Geb.: 02.10.1839 in Bernau im Schwarzwald
Gest.: 07.11.1924 in Karlsruhe
Der deutsche Maler Hans Thoma stammt aus einfachen Verhältnissen und betrieb seine Mal- und Zeichenstudien zunächst autod
idaktisch, bevor er 1859 von der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe aufgenommen wurde. Sein Studium beendete er im Jahr 1866 und ging nach einem Aufenthalt in Basel und Düsseldorf im Jahre 1868 nach Paris, wo ihn besonders die Werke Gustave Courbets und der Schule von Barbizon beeindruckten.
Zurück in Deutschland lebte er u.a. in München und Frankfurt. Er war mit Arnold Böcklin befreundet und stand dem Leibl-Kreis und den Malern der Kronberger Malerkolonie nahe. Im Jahr 1899 wurde er zum Professor an der Großherzoglichen Kunstschule in Karlsruhe und zum Direktor der Kunsthalle Karlsruhe ernannt. Hier stattete er die "Thoma-Kapelle" aus, die noch heute dort zu besichtigen ist. Zu seinem 70. Geburtstag wurde ein Anbau mit "Thoma-Museum" eröffnet. Seit seiner Ausstellung im Münchner Kunstverein 1890 war er allgemein in Deutschland anerkannt. Als seine besten und authentischsten Werke gelten noch heute seine Landschaften und die Porträts seiner Freunde und Angehörigen wie auch seine Selbstporträts. Nicht mehr überzeugen können heute oft grotesk überzeichnete, realistische, mythologisch-religiöse Darstellungen, die stark von Böcklin beeinflusst waren.
Sein Förderer Henry Thode stilisierte Thoma's Werk zu einer Verkörperung nationaler Identität, womit der Vereinnahmung durch die nationalsozialistische Kunstkritik der Boden bereitet wurde.
Nach Hans Thoma wurde der Hans-Thoma-Preis benannt, der Staatspreis des Landes Baden-Württemberg für Bildende Künstler und Künstlerinnen.
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