Die erste internationale Skiflugwoche in Oberstdorf 1950:
Oberstdorf hat eine lange Tradition im Skispringen und neben der Schattenbergschanze, an der jährlich die internationale Vierschanzentournee stattfindet auch eine der größten Skiflugschanzen der We
lt.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden deutsche Athleten von internationalen Skiflug-Konkurrenzen, wie 1948 in Planica ausgeschlossen und zusätzlich bei den späteren Skispringen deutlich abgewertet. Darum entschlossen sich die drei Oberstdorfer Springer Sepp Weiler, Toni Brutscher und Heini Klopfer 1950 selbst eine Skiflugschanze zu bauen. Da Heini Klopfer Architekt war, erstellte der die Pläne für die riesige Holzkonstruktion, die später nach ihm benannt wurde. Mit viel Engagement und Ideenreichtum sammelten die drei deutschlandweit Geld, in dem sie u.a. als "Toni-Brutscher-Trio" Volksmusik machten und dabei auch tausende Halstücher als eine Art Bausteine verkauften und so den Bau verwirklichen konnten.
Zur Eröffnungsveranstaltung im März 1950 kamen rund 170.000 Besucher. An drei Wettkampftagen wurden sogleich drei neue Weltrekorde erzielt. Einer davon von Sepp Weiler, der aber am Folgetag von Dan Netzell aus Schweden gleich um 8 Meter auf 135 Meter übertrumpft wurde. In den weiteren Jahren wurden noch 14 weitere Weltrekorde auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze erzielt. 1972 wurde die alte Holzschanze durch eine kühne freitragende Betonkonstruktion ersetzt und im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert. Der aktuelle Schanzenrekord liegt bei 238,5 Meter.
Die Ansichtskarte rechts zeigt die 3 Erbauer und Skispringer vor ihrer Anlage bei der ersten Skiflugwoche in Oberstdorf.
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Die IV. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen:
Die IV. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen waren die ersten Olympischen Spiele die in Deutschland stattfanden. Die Vergabe war bereits 1931 bekannt gegeben worden mit den Sommersp
ielen die im gleichen Jahr in Berlin stattfanden.
Mit der Machtergreifung der NSDAP wurden die Spiele stark ausgebaut, so wurden die beiden Gemeinden Partenkirchen und Garmisch zwangsvereinigt sogar mit Androhung. Anfangs waren die Spiele in der Bevölkerung nicht beliebt so sagte der Komponist Richard Strauss "er denke nicht daran diesen Sport Unfug zu finanzieren".
Anfangs hat es 1936 nicht geschneit und die Spiele waren gefährdet, doch am vierten Februar fing es in Garmisch zu schneien an. Die Spiele waren gesichert.
Am sechsten Februar begann die Eröffnungsfeier mit dem ersten Olympischen Feuer in neuer Zeitrechnung, die damalige Prominenz nahm an den Spektakel bei. Um der Welt ein friedliches Garmisch zu zeigen wurden vor den Spielen alle "Juden unerwünscht"-Schilder oder dergleichen entfernt. Während den Spielen kamen ca. 500.000 Besucher allein bei der Schlussfeier ca. 147.000 Zuschauer aus aller Welt.
Die Wettkämpfe waren neben den alten, mit ein paar neuen Disziplinen belegt. Unter anderem Bob, Eishockey, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Ski alpin/ nordisch, Nordische Kombination, Skipatrouillienlauf, Skilanglauf und Skispringen welches auch auf der Karte zu sehen ist.
646 Athleten aus 28 Nationen nahmen daran teil.
Es muss schon beeindruckend gewesen sein als Zuschauer, zum Beispiel die rasanten Bobfahrten als sie todesmutig in den Eiskanal fuhren oder beim Skispringen an der großen Olympiaschanze wie sie mit der damaligen Sportausrüstung den Sprung ins Stadion gewagt haben.
Norwegen, Deutsches Reich und Schweden führten im Medaillenspiegel.
Am sechsten Februar waren die Olympischen Spiele vorbei und sie wurden in einer pompösen Schlussfeier und mit dem löschen des Olympischen Feuers beendet.
Garmisch-Partenkirchen erhielt später noch den Zuschlag für die Spiele 1940 die aber durch den zweiten Weltkrieg verworfen wurden. Für die Spiele 1940 wurden aber trotzdem die Sportstätten komplett erneuert, so wie sie jetzt noch erhalten sind.
2018 und 2022 hat sich Garmisch-Partenkirchen erneut für Olympische Spiele beworben die aber gottseidank nicht gekommen sind. Der Natur sei Dank.
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