Eine fast vergessene Form zur Übermittlung verschlüsselter Botschaften ist die Briefmarkensprache. Entscheidend war hierbei die Anordnung der Briefmarken auf einem Brief oder einer Ansichtskarte.
Mit der Zunahme des Versands von Postkarten wurde auch die Idee geboren durch die Stellung von Briefmarken verschlüsselte Informationen zu versenden, die nur für den Adressaten und Absender erkennbar waren. Vorraussetzung, um die Botschaften lesen zu können, waren entweder selbsterdachte Anleitungen zum Entschlüsseln und Verschlüsseln der Botschaften oder - mit steigender Popularität - auch Anleitungen aus Zeitschriften, Büchern und eben Ansichtskarten.
Die kommerzielle Nutzung der Briefmarkensprache auf Ansichtskarten bezog sich natürlich hauptsächlich auf das Dauerthema Liebe.
Es gab weltweit unzählige Varianten von Ansichtskarten mit Briefmarkensprachen-Codes, so dass die selbe Anordnung einer Briefmarke oder mehrer Briefmarken verschiedene Bedeutungen haben konnte, es musste also aufgepasst werden!
Empfänger und Versender benötigten somit unbedingt identische Briefmarkensprache-Ansichtskarten, um die Botschaften richtig zu dechiffrieren. Sonst konnte es passieren, dass eine umgedrehte Briefmarke als "Ich liebe Dich" verschlüsselt, beim Empfänger als "Ich will Dich nie mehr wiedersehen" entschlüsselt wurde.
Ansichtskarten zur Briefmarkensprache wurden neben der Beschreibung der zu verschlüsselnden Botschaft zum Teil sehr kunstvoll gestaltet und erschienen überall auf der Welt in ihrer jeweiligen Sprache.
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