Der verheerende Turmbrand der Klosterkirche in Grüssau (Kr. Landeshut/Schlesien)...
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Diese Ereignis-Ansichtskarte zeigt den verheerenden Turmbrand der Klosterkirche in Grüssau (Kr. Landeshut/Schlesien). Gegen das Feuer waren die Feuerwehren machtlos, sodaß der Helm des Nordturmes völlig zerstört wurde. Auf der Ansichtskarte sind die machtlose Menschenmenge und die Feuerwehrgerätschaften gut zu erkennen.
Der Wiederaufbau zog sich leider durch den nahenden 1. Weltkrieg und die späteren wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis zum Jahre 1930 hin. Besondere Verdienste um den Wiederaufbau erwarb sich der Grüssauer Priester Albert Schmitt. Er pflegte sehr gute Beziehungen zu den großen katholischen Familien Schlesiens, zum Landrat Dr. Ferdinand Otto Wiebrantz und zur Regierung des Regierungsbezirkes Liegnitz. Die nötigen Gelder wurden schließlich durch harmonisches Zusammenwirken staatlicher, privater und kirchlicher Institutionen aufgebracht, sodaß im Jahre 1930 mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte. Die Arbeiten verliefen so gut, dass der Bau bereits im Jahre 1931 beendet wurde. Albert Schmitt ließ damals noch eine Gedenkmünze prägen, die an die Krönungsfeier und den Wiederaufbau erinnert.
Brand der Feuerwache Altenburg am 09.05.1905...
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Mit diesem Brand, bei dem das Gebäude auf dem Kornmarkt sowie der Dachstuhl des Nachbarhauses ausbrannte, endete eine Serie von Brandstiftungen. Der Übeltäter wurde aber erst am 4. Pfingsfeiertag gestellt, nachdem er erneut versuchte, das Gebäude anzuzünden. Ein Feuerwehrmann der Steigerabteilung, der Zigarrenhändler Ansorg, wollte in das Gebäude der Feuerwache gehen, um seinen Dienst anzutreten. Da stürmte aus dem hinteren Hof ein Mann, wild "Feuer, Feuer!!!" rufend. Dieser wurde verfolgt und nach kurzer Gegenwehr festgenommen. Man staunte nicht schlecht, denn es war kein geringerer, als ein Feuerwehrmann aus den eigenen Reihen. Es war der Schuhmacher Max Kirmse, ein Mitglied der Turmfeuerwehr. Warum konnte so etwas geschehen? Er hatte in einer Fabrik gearbeitet und sich, nachdem der Rathaustürmer von Altenburg gestorben war, um dessen ausgeschriebenen Posten beworben. Zu Türmern wurden nur Feuerwehrleute genommen. Als er die Stelle zugesprochen erhielt, kündigte er seine Arbeitsstelle in der Fabrik. Danach entschied jedoch der Stadtrat, die Stelle doch nicht wieder zu besetzen und so war Kirmse auf der Strasse ohne Arbeit und Einkommen. Da soll er, wie auf der Feuerwache erzählt wurde, sich dahin geäußert haben, dass er der Stadt das gedenken wolle. Die "Altenbuger Zeitung für Stadt und Land" berichtete in ihren Ausgaben vom 24.-28.November 1905 über die Schwurgerichtsverhandlung, welche in Gera stattfand. Kirmse wurde zu "12 Jahren Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für 10 Jahre und Stellung unter Polizeiaufsicht" verurteilt.
50-jähriges Jubiläum der Eichstätter Feuerwehr 1913...
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Am 24. November 1863 gegründet, feierte die Freiwillige Feuerwehr Eichstätt vom 21. - 23. Juni 1913 ihr 50-jähriges Jubiläum.
Die Jubelveranstaltung begann mit einem Empfang im Gesellenhaus. Am nächsten Tag war nach dem Kirchenbesuch eine große Feuerwehrübung am Residenzgebäude.
Nach dem Mittagessen zog ein Festzug durch Eichstätts Straßen zum Heimerbräukeller (=Stadtkeller), wo ein Kellerfest abgehalten wurde.
Am Dritten Tag schließlich gedachte man der Toten mit einem Requiem in der Schutzengelkirche und ließ das Jubiläum mit einem erneuten Kellerfest, diesmal in der Hofmühle, ausklingen.
Die Eichstätter Feuerwehr musste übrigens in den ersten 50 Jahren ihres Bestehens 92 kleinere und größere Brände in der Stadt und dem Unland bekämpfen.
Der große Brand von Tecklenburg...
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Wir schreiben das Jahr 1904. Am 08. September sollte Tecklenburg eine furchtbare Katastrophe ereilen. In einem Haus am Marktplatz brennt es plötzlich.
Auf dem Marktplatz in Tecklenburg stehen überwiegend Fachwerkhäuser, die recht eng nebeneinander liegen. Der Brand breitet sich aus, bereits nach kurzer Zeit sind weitere Häuser betroffen. Eine Feuerwehr ist damals schon vorhanden, jedoch besitzt diese kein Motorspritze, sondern eine alte Brandspritze, in welche das Wasser in Eimern per Hand gegossen wird.
Die Brandspritze ist auf der Ansichtskarte am rechten Bildrand erkennbar. Ebenfalls wird Wasser in Fässern zur Brandstelle transportiert. Insgesamt werden sechs Häuser ein Raub der Flammen.
Damit ein solcher Wassermangel nicht erneut vorkommen kann, entscheidet die Stadt Tecklenburg ein eigenes Wasserwerk zu errichten. Dieses wird aber erst nach 1910 realisiert.
Dieser tragische Brand war Anlass, eine Ansichtskarte aufzulegen.
Viele Grüße,
Jens Tassemeyer
Der Darmsheimer Brand...
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Der 20. August 1907 ist ein heißer Sommertag, an dem die 817 in Darmsheim (Oberamt Böblingen) lebenden Menschen zum Großteil auf den Feldern arbeiten und die Ernte einbringen. Am frühen Nachmittag ertönt ganz unerwartet die Feuerglocke.
Man sieht die Feuersäule und Rauchschwaden aus dem eng bebauten "Krabbennest" aufsteigen und schnell springen die Flammen auf andere Gebäude über. Die herbeieilenden Löschmänner, unterstützt von Wehren aus zahlreichen Nachbargemeinden sind chancenlos.
Der Sommer ist trocken und der drehende Wind facht immer wieder neu das Feuer an und so wird fast ein Drittel des Dorfes in Schutt und Asche gelegt. In ihrer Not versuchen die Feuerwehrmänner auch mit Gülle (Jauche) zu löschen - erfolglos. Erst am späten Nachmittag, als die Böblinger Wehr Wasser aus den dort liegenden zwei Seen heranbringt, gelingt es, den furchtbaren Brand etwas zu bändigen.
Doch die Bilanz ist furchtbar. 233 Menschen verlieren ihr Obdach und ihre Habe. 49 Wohnungen, 32 Scheunen und 62 Nebengebäude sind ein Raub der Flammen geworden.
Nun gilt es das Elend zu lindern. Ein Hilfskomitee wird gegründet und Darmsheim wird über seine Grenzen hinaus bekannt. Auch eine Vielzahl von Ansichtskarten dokumentiert von nun an diese Katastrophe und trägt die Information darüber in die Lande.
Brand der Benzintanks in Blexen...
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Am 9. Februar 1909 brannten nach einer heftigen Detonation um die Mittagszeit die Benzintanks des Großtanklagers "Rhenania Osag" in Blexen an der Wesermündung.
Der Brand dehnte sich auf 5 Tanks aus und verursachte einen Schaden von vier Millionen Mark. Die Flammen schlugen bis 300 Meter hoch. Der Norddeutsche Lloyd hatte mittels Sextanten eine Rauchsäule von 1650 Metern gemessen.
Die Freiwillige Feuerwehr Blexen, die erst 4 Jahre vorher gegründet wurde, hatte zu dieser Zeit nur eine fahrbare Handspritze und durch die Unterstützung anderer Wehren, insbesondere des Löschbootes der Bremerhavener Feuerwehr von der gegenüberliegenden Weserseite konnte der Brand nach 5 Tagen gelöscht werden.
Der Großherzog von Oldenburg Friedrich-August, sowie Branddirektoren aus Leipzig, München, Düsseldorf und Frankfurt waren erschienen, weil ein Brand solchen Ausmaßes zu den Seltenheiten zählte. Die Ursache wurde nie ergründet.
Der Brand des Schweriner Schlosses am 14./15. Dezember 1913...
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Das Schweriner Schloss ist heute unbestritten eines der schönsten Beispiele des romantischen Historismus des 19. Jahrhunderts in Europa. Kein Wunder also, dass die Landeshauptstadt Schwerin und das Land Mecklenburg-Vorpommern den Antrag an die deutsche Kultusministerkonferenz stellten, ihr Wahrzeichen auf die Welterbeliste der UNESCO zu setzen.
Entstanden ist das Schloss an der Stelle, an welcher sich seit rund 1.000 Jahren ein Herrschaftszentrum befindet. Slawen, die sich hier im 5. und 6. Jahrhundert ansiedelten, bauten dort schon eine Burg. Im 12. Jahrhundert eroberte Heinrich der Löwe das Gebiet und ließ dort eine neue Burg errichten, denn der letzte Slawenfürst Niklot hatte seine Burg abbrennen lassen, damit sie nicht erobert werden konnte. Im 16. Jahrhundert beginnend entstand dort ein Renaissanceschloss. Dieses war im 19. Jahrhundert, als Schwerin nach über 70-jähriger Abwesenheit wieder Residenz der Großherzöge wurde, in einem unansehnlichen Zustand. Auf Weisung Friedrich Franz II. entstand das heutige Schloss durch Um- und Neubau zwischen 1845 und 1857. Bis 1918 war es Sitz der Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin.
Vor einhundert Jahren, am Abend des 14. Dezember 1913 kam es zu einem verheerenden Brand des Burgseeflügels. Wodurch wurde er ausgelöst? War es eine Unachtsamkeit des Feuerböters (Heizers) oder ein Schaden an der Elektrik? Nie wurde es aufgeklärt. Tatsache ist, das sich das Großfeuer rasch ausbreitete. Rund ein Drittel des Schlosses wurde Opfer des Feuers. Das Hofpersonal sowie Wehren aus Schwerin und der Umgebung begannen mit dem Löschen des Brandes. Später wurden auch weitere Kräfte und das Militär zur Brandbekämpfung eingesetzt. Als dem Feuer nicht beizukommen war, wurden sogar Feuerwehren per Eisenbahn aus Hamburg und Rostock nach Schwerin zum Einsatz gebracht. Doch für den prächtigsten Saal des Schlosses, den Goldenen Saal, kam die Hilfe zu spät. Augenzeugen berichteten über hohe Flammen, die aus dem Gebäude schlugen. Kunstwerke aus diesem Teil des Schlosses wurden soweit möglich in andere Gebäude der Stadt ausgelagert. Dabei halfen viele Schweriner mit. Zum Glück gab es bei dem Brand keine Toten. Dennoch kam der Brand für die Schweriner einer Katastrophe gleich.
Wenige Tage nach dem Brand erschien in Schwerin die erste Foto-Postkarte mit der Abbildung des Brandes. Danach erschienen weitere Postkarten, darunter auch die abgebildete mit einem Gemälde des Brandes. Am 15. Dezember kehrte die Hamburger Feuerwehr an ihren Standort zurück. Grund genug, auch davon eine Ansichtskarte herauszugeben, welche die stolzen Feuerwehrleute neben der Löschtechnik auf den Eisenbahnwaggons zeigt.
Der Wiederaufbau des Burgseeflügels zog sich über viele Jahre bis 1921 hin. Der Goldene Saal jedoch wurde nie wieder hergestellt. Indes hatte man den Großherzog nach der Revolution von 1918 enteignet...
13. Reichs-Feuerwehrtag 1913 in Leipzig...
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Seit 1854 gibt es den Feuerwehrtag, bei dem sich Feuerwehrmänner und -frauen aus allen Landesteilen und Ebenen zum Wissensaustausch in Diskussionsrunden und Vorträgen zum aktuellen Stand der Technik in allen Bereichen des Feuerwehrwesens treffen.
Vom 24.-29. Juli 1913 fand der "Reichs-Feuerwehrtag" nach 1865 zum zweiten Mal in Leipzig statt und war ein großes Ereignis, welches auf zahlreichen Ansichtskarten dokumentiert wurde.
Der Leipziger Branddirektor Bernhard Reddemann (1870-1938) war Hauptorganisator dieses Großereignisses gewesen.
Von zehntausenden zugereisten Feuerwehrleuten wurden zahlreiche Vorführungen wie Spritzenübungen absolviert.
Schon damals wurden übrigens Nachwuchsprobleme bei den Freiwilligen Feuerwehren genannt, doch auf die Idee von Jugendfeuerwehren sollte man erst später kommen.
Noch heute ist der inzwischen alle zehn Jahre stattfindende Deutsche Feuerwehrtag ein Großereignis, welches nach fast 100 Jahren 2010 wieder in Leipzig gastierte.
Brand der Wehrle Uhrenfabrik 1967 in Schönwald...
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Die Wehrle Uhrenfabrik GmbH wurde 1815 in Schönwald/Schwarzwald von Andreas Hilser gegründet. Sie produzierte erfolgreich Amerikaner-Uhren und spezialisierte sich auf Kurzzeitmesser und Wecker.
Am Freitag den 10.02.1967 kam es in der Fabrik zu einer Brandkatastrophe. Es war der größte Brand in Schönwald seit 1890.
Das Feuer brach in den oberen Stockwerken aus und verbreitete sich dort sehr schnell.
Die Feuerwehr von Schönwald allerdings konnte das Feuer nicht unter Kontrolle bringen und forderte Hilfe aus den benachbarten Gemeinden an.
Aus Furtwangen, Villingen, Triberg, Schonach und St. Georgen kamen Feuerwehrleute und Fahrzeuge zur Hilfe.
Aber das Feuer war trotzdem sehr schwer zu bekämpfen. Es hatte sich schon sehr stark ausgebreitet und hinzu kamen die eisigen Temperaturen des Februars.
Es war Minus 10 Grad kalt. Das Löschwasser gefror, die Schläuche platzten und die Spritzen zerbrachen. Den teilweise völlig durchnässten Feuerwehrmännern gefror das Wasser am Körper.
Der Schaden war erheblich. Das Feuer hatte die oberen Stockwerke zerstört, das Löschwasser hatte in den darunter liegenden Stockwerken und Maschinenräumen zusätzlich einen großen Wasserschaden angerichtet.
Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden, alle 300 Mitarbeiter konnten die Fabrik rechtzeitig verlassen.
Die Uhrenfabrik bedankte sich in einem gemeinsamen Brief mit dem Bürgermeister bei den Feuerwehren für ihren "beispiellosen und beherzten Einsatz, durch den ein Großteil der Fabrik, und damit viele Arbeitsplätze des größten Arbeitgebers am Ort gerettet werden konnten".
Die Brandursache war übrigens ein brennender Reinigungslappen, der von einem Mitarbeiter in den Abzugsschacht geworfen wurde.