Das 10. Sängerbundfest in Wien vom 19. bis 23. Juli 1928:
Fixer Bestandteil im Vereinsleben des am 21. September 1862 gegründeten Deutschen Sängerbundes war die regelmäßige Abhaltung von Sängerbundfesten. War es geplant diese im Vierjahresakt zu machen,
konnte dieses Intervall nicht immer eingehalten werden.
Nachdem 1924 in Hannover das 9. Fest stattfand, war im Jahr 1928 Wien mit dem 10. Sängerbundfest an der Reihe. Dieser Großevent mit mehr als 100.00 Teilnehmern fand vom 19. bis 23. Juli statt. Dafür baute man auf der Jesuitenwiese im Wiener Prater eine eigene 180x120m große Sängerhalle, die Platz für 60.000 Personen für drei große Hauptaufführungen mit je 40.000 Sängern bot. Zusätzlich gab es in der Wiener Hofburg, im Konzerthaus und im Musikverein die s.g. Stundenkonzerte.
Anlassbezogen wurde eine ganze Reihe von "Festpostkarten" editiert. Motive waren zum einen die Sängerhalle, zum anderen der Festzug am 22. Juli, wo es unzählige thematische und regionale Gruppen gab, die rund um die Wiener Prachtstraße, den Ring, zogen, wie auch künstlerische Darstellungen mit Wien-Motiven und deutschen Emblemen (Fahnen).
Ein Zeitzeuge ("Willy") schreibt noch am 23. VII. 1928 "nach den Strapazen des Festzuges mich erfrischend" auf einer derartigen Postkarte nach Fürth im Breisgau "Sowohl die Organisation, wie auch die Teilnahme der Bevölkerung war tadellos bzw. überwältigend".
Im Rahmen der Großveranstaltung, die künstlerisch im Gedenken an Franz Schubert (1798-1828) stand, gab es von Seiten der Politiker bei deren Reden auch deutliche deutschnationale Botschaften.
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