Der Ursprung des Begriffes Bierdeckel geht auf das frühe 19. Jahrhundert zurück. Während die betuchte Gesellschaft Bier aus Krügen mit angebrachtem Deckel benutzte, deckte das einfache Volk ihre T
rinkgefäße mit Bieruntersetzern, sogenannten Bierfilzen ab. Im Volksmund wurden dadurch aus Bierfilzen Bierdeckel.
Aus Hygiene- (Filz ist saugfähig und begünstigt durch Feuchtigkeit Bakterienbildung) und Kostengründen, werden Bierdeckel seit 1903 aus Pappe hergestellt und dienen nunmehr wieder als Untersetzer und vor allem – und das ist das Spannende an Bierdeckeln – für Vieles mehr.
Da das Wirtshaus vor dem "Fernsehzeitalter" als Kommunikationszentrum der unmittelbaren Nachbarschaft diente und der Bierdeckel als ständiger Begleiter permanent zu Verfügung stand, wurden Bierdeckel auch gern zu (juristisch anerkannten) Rechnungen, Urkunden und sogar zu Postkarten umfunktioniert.
Auch die Brauereien erkannten sehr schnell, dass sich Bierdeckel vorzüglich für die Werbung ihrer Produkte eignete.
Schnell wurde es zum Standard, dass auf Bierdeckeln Werbung für das jeweilige Produkt aufgedruckt wurde.
In Konkurrenz zu einander stehende Brauereien überboten sich in der Kunstfertigkeit der Werbegraphik, namhafte Künstler und Graphiker wie Ludwig Hohlwein gestalteten die zu bedruckenden Bierdeckel, und machten so aus einem Bierdeckel ein tolles Zeitgeistdokument und auch schnell zu einem begehrten Sammelobjekt.
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