3D-Karten

3D-Karten sind Ansichtskarten, die durch ein spezielles Bildsystem, dem sogenannten Lentikulardruck, einen besonderen optischen Effekt erhalten. Dadurch ist es möglich, mehrere unterschiedliche Quellbilder in einem einzigen Druck darzustellen. Das Besondere daran ist, dass der 3D-Effekt ohne eine spezielle 3D-Brille zu sehen ist.
Das Lentikulardruckverfahren ist ein relativ junges Druckverfahren. Somit sind diese Karten in der Rubrik Ansichtskarten nach 1945 zu finden. Aber gerade durch die besonderen Effekte erfreuen sich diese Karten einer immer größer werdenden Beliebtheit bei Sammlern.
Man unterscheidet dabei, je nach Linsenführung und Anzahl der Quellbilder:
3D-Bilder:
Beim Blick auf die Karte erhält man eine räumliche Darstellung des Bildes. Ein gutes Beispiel dafür ist die Darstellung eines Aquariums. Man erhält den Eindruck hinter jedes Element des Bildes, beispielsweise hinter einen Fisch, schauen zu können.
Wechselbilder bzw. Wackelbilder:
Durch Kippen des Bildes wechselt das Bild und man erhält einen Vorher-, Nachher-Effekt. Besonders beliebt und dafür perfekt geeignet ist die erotische Darstellung von Frauen, siehe 3D-Erotik-Karten. Hierbei "entkleidet" sich die dargestellte Frau auf wundersame Weise durch das Ankippen des Bildes.
Um 1900 gab es bereits erste Versuche 3D-Karten mittels patentierten Verfahren herzustellen. Der Leipziger Postkartenverlag Bruno Bürger & Ottillie verwendete das Mutuskopverfahren. Dabei wurde auf den Postkartenkarton eine 2. Ebene ziehharmonikaartig aufgeklebt, deren auf- und absteigende Flächen unterschiedliche Bilder trugen, die durch Kippen der Karten den 3D-Effekt ergaben. Das Verfahren konnten sich allerdings nicht durchsetzen, großer Aufwand und der Effekt ging durch das Stempeln der Karten oder dem Posttransport verloren.