Fotokunst - Verlage
Um die Jahrhundertwende fand die Foto-Ansichtskarte ihre ersten Anhänger. Zahlreiche Fotokunst Verlage wurden gegründet die meisten davon in Deutschland.
Zeitgemäß wurden alle möglichen Thematiken für Fotomontagen aufgegriffen. Angefangen von Glückwunsch, Kitsch bis hin zu patriotischen Motiven hin ist alles abgedeckt.
Zu den wichtigsten Verlagen zählten die NPG (Neue Photographische Gemeinschaft Berlin Steglitz), RPH (Rotophot AG) sowie die Photochemie Berlin.
NPG: NPG (Neue Photographische Gesellschaft Steglitz)
Wohl bekanntester photographischer Betrieb zur Produktion von Ansichtskarten.
Gegründet am 5.7.1894 von Arthur Schwarz geb. 1862 in Ostpreussen, 1899 Umwandlung in eine AG mit über 500 Mitarbeitern, in den Laboratorien der N.P.G. wurden u.a. die Grundlagen der Farb-Photografie erforscht.
Für die Angestellten vorbildlich waren die verschiedenen Wohltätigkeitseinrichtungen der Neuen Photographischen Gesellschaft wie die Fabrikkrankenkasse, die den Beschäftigten neben freier ärztlicher Behandlung und Arznei ein angemessenes Krankengeld gewährte und ein Prämiensystem einer Lebensversicherung. Die NPG ist damals weit über die Berliner Grenzen zu einem Begriff geworden, allein auf dem Gebiet der Postkartenherstellung wurde in großer Vielfalt produziert.
1912 zog sich der Firmengründer von den leitenden Stellen zurück zu diesem Zeitpunkt machte der NPG bereits der wachsende Konkurrenzdruck zu schaffen.
Durch den 2. Weltkrieg wurden dann auch noch die meisten Geschäftsbeziehungen nach Übersee zerstört was schliesslich in der Übernahme durch die Dresdener Firma Mimosa endete. Die NPG wurde noch bis 1948 als Tochterfirma geführt.
RPH Verlag (Rotophot, Berlin).
Gegründet am 7.12.1912 unter Übernahme der seit 1900 bestehenden Rotophot GmbH enteignet und somit aufgelöst im November 1939.
Aus diesem wichtigen Verlag sollte später (1919) der Ross-Verlag hervorgehen. Heinrich Ross war ab 1904 in diesem Verlag tätig.
PH (Photochemie Berlin S.W.II)
Gegründet um 1905.
Dieser Verlag brachte neben den bekannten Kitsch und Grusskarten auch viele Schauspieler Portrait Karten auf den Markt.
Ansichtskarten der Photochemie Berlin sind bis in die 1950 er Jahre zu verfolgen.
EAS (Kunstverlag E. A. Schwerdtfeger & Co. AG ,Berlin)
Gegründet am 1.April 1910 unter Übernahme der Firma E. A. Schwerdtfeger & Co.
Dieser Verlag brachte neben Fotokarten auch sehr viele schöne Künstler-, und Grußkarten auf den Markt. Auch Briefumschläge wurden von dieser Firma herausgegeben.
Nicht zu verwechseln ist dieser Verlag mit dem ebenfalls gleichbezeichneten von E.A. Seemann (EAS) dieser ist aber leicht zu unterscheiden da sich das Firmenlogo auf den Karten gänzlich unterscheidet.
Geführt wurde der EAS Verlag bis 1961 danach wurde er in eine GmbH umgewandet "F. A. Schwerdtfeger GmbH" Mehrheitseigentümer war zu diesem Zeitpunkt Dr. Constantin Beck (Stuttgart) mit einem Kaptital von 0,875 Mill. DM.
Beitrag von Harald Lehenbauer
