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Die Ermordung des Thronfolgers und seiner Frau

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Im Jahr 1908 annektierte Österreich-Ungarn Bosnien und Herzegowina. Die Einwohner wollten die Verbindung nicht akzeptieren, und ihr Widerstand wurde von Serbien unterstützt. Im Juni 1914 führte die österreichisch-ungarische Armee große militärische Manöver in
Bosnien durch, die provozierend an der serbischen Grenze stattfanden. Der Nachfolger auf den Thron, Franz Ferdinand d'Este, als Oberinspektor der österreichisch-ungarischen Armee, kam zu den Manövern, und bei ihrem Abschluss besuchte er öffentlich und angekündigt Sarajevo.

Am Bahnhof von Sarajevo wurde er von Gouverneur Oskar Potiorek erwartet, und insgesamt standen sechs Autos für Ferdinands Trupp bereit. Auf Grund eines Missverständnisses stiegen drei lokale Polizisten und der Leiter des Sicherheitsdienstes in das erste Auto ein. Das Servicepersonal, das ihren Vorgesetzten begleitete, bestieg einen der hinteren Wagen. Der Bürgermeister von Sarajevo und der Direktor der Polizeibehörde von Sarajevo nahmen im zweiten Auto Platz. Das dritte Auto in der Kolonne war das sportliche Gräf & Stift, mit geöffnetem Verdeck. Franz Ferdinand d'Este, Sophie Chotek, Gouverneur Oskar Potiorek und Oberstleutnant Franz von Harrach nahmen in diesem Auto Platz.

Um 10:10 Uhr warf ein Attentäter eine Bombe. Aber sie prallte von dem zurückgelegten Verdeck des Autos ab und fiel auf die Straße zurück. Durch die Einstellung des Zeitzünders der Bombe explodierte sie unter dem nächsten Auto, die Auto Kolonne setzte ihre Fahrt ohne
das zerstörte Auto weiter in Richtung Rathaus fort. Die Kolonne erreichte das Rathaus, der Erzherzog begann hier seine Ansprache an Bürgermeister Curcic: "Herr Bürgermeister, da kommt man nach Sarajevo, um einen Besuch zu machen, und wird mit Bomben beworfen! Das ist empörend!

Mitglieder von Ferdinands Eskorte diskutierten über Möglichkeiten, weitere Attentate zu verhindern, zogen aber keine konkreten Schlüsse. Der Vorschlag, militärische Einheiten in der Nähe der Stadt, die die gesamte Transitstrecke säumte, einzusetzen, wurde abgelehnt, da in der Stadt aufgrund der Manöver kein Militär stationiert sei und es nicht rechtzeitig eintreffen werde. Außerdem waren die Polizisten und Geheimpolizisten, die der Kolonne hätten vorausfahren sollen, für diesen Zweck weder mit Wagen noch Kutschen ausgestattet worden und daher, mit Schmucktruhen der Herzogin schwer beladen, bei der Tabakfabrik zurückgeblieben. Die Sicherheit des Erzherzogs lag somit in den Händen einer kleinen Polizeieinheit von Sarajevo.

Um 10:45 Uhr stieg Franz Ferdinand wieder zu seiner Frau Zofia in den Wagen, wiederum der dritte in der Kolonne. Der Attentäter Gavrilo Princip befand sich gerade vor dem Schiller's Feinkostladen, als die Limousine mit dem Erzherzog vor ihm erschien, die irrtümlich aus der Wagenkolonne ausgeschert war. Princip sprang von rechts auf den Wagen zu und feuerte zweimal aus der Halbautomatik-Pistole Fabrique Nationale FN Browning Modell 1910. Der erste Schuss verletzte Zofia Chotek schwer im Bauchbereich. Die letzten Worte von Erzherzog Ferdinand an seine Frau waren: "Sopherl! Sopherl! Stirb nicht! Bleib am Leben für unsere Kinder!" Der zweite Schuss traf Ferdinand direkt in die Halsschlagader. Ferdinand starb, bevor er in die Residenz des Gouverneurs kam, die schwangere Zofia starb wenige Minuten später.

Die Ermordung des Thronfolgers und seiner Frau schockierte ganz Europa und brachte Österreich anfangs große Sympathien. Dieses nutzte die Situation aus, um ein Ultimatum an Serbien zu übersenden, das absichtlich so verfasst war, das es für Serbien inakzeptabel
war und mit dem einzigen Ziel formuliert wurde, einen Krieg zwischen den beiden Ländern zu provozieren.

Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Anschließend besetzte Deutschland Luxemburg, erklärte Frankreich den Krieg, und die deutschen Truppen fielen in das neutrale Belgien ein. Die Verletzung der Neutralität Belgiens führte zum Kriegseintritt des Vereinigtes Königreichs gegen Deutschland. Zwei Tage später erklärte die Österreichisch-Ungarische Regierung den Krieg Deutschlands gegen Russland, und innerhalb einer Woche trat Österreich-Ungarn in den Krieg mit Russland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich ein. Japan besetzte deutsches Territorium in China, und das Osmanische Reich trat als Verbündeter Deutschlands und Österreichs in den Krieg ein. Der kleine serbische Konflikt entwickelte sich zu einem Weltkrieg, und die Schüsse von Sarajevo signalisierten das Ende der gesamten Monarchie und tatsächlich der gesamten vorangegangenen Epoche.

eingesandt von: Pavel Janak
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Stephanie Anders
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