alte Ansichtskarten / old postcards

Die Einweihung des Bismarckdenkmals in Schwerin 1901

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Am 1. April 1901 wurde anlässlich seines Geburtstages das Denkmal des Politikers und Reichskanzlers Otto von Bismarck (1. April 1815 - 30. Juli 1898) vor dem Neuen Gebäude auf dem Schweriner Marktplatz eingeweiht. Aus diesem Anlass erschien eine Postkarte.

Otto von Bismarck hatte keine direkte Beziehung zu Schwerin, wenn man davon absieht, dass er schon seit dem 1. April 1895 Ehrenbürger der Stadt war. Doch zu der Zeit war er schon Ehrenbürger vieler deutscher Städte.

Das Bronzedenkmal hatte der in Plau am See geborene Bildhauer Professor Wilhelm Wandschneider geschaffen. Bismarck war überlebensgroß dargestellt, das Denkmal hatte einschließlich des Granitsockels eine Gesamthöhe von über fünf Metern. Für die Finanzierung hatte sich im Oktober 1898 ein Denkmalkomitee gegründet, das in ganz Mecklenburg für das Denkmal warb und letztlich über 35.000 Goldmark sammelte.

Der Schweriner Stadtchronist Dr. Wilhelm Jesse bemerkte später: „Das Bronzestandbild Bismarcks, ein Werk des Begasschülers Professor W. Wandschneider (1901) entsprach gewiß der Gesinnung und dem Wunsche des größten Teils der Bevölkerung, den Reichsgründer und Ehrenbürger der Stadt (1895) zu ehren. Leider ist der Aufstellungsort wenig günstig gewählt. Vor den Säulen des Neuen Gebäudes und dem Massiv des Domes im Hintergrund verschwindet das andererseits wieder ganz freistehende Denkmal fast gänzlich.“

Das Denkmal beschäftigte natürlich auch die Humoristen unter den Schwerinern. Und so kam es wie es kommen musste. Auf die Frage: „was stellt die Figur vor?“ kam schnell die Antwort: „den linken Fuß!“ Ja, Humor hatten und haben die Schweriner.

Im August 1939 ließen die Nationalsozialisten das Denkmal an den Monate zuvor in Bismarckplatz umbenannten Strempelplatz (heute: Platz der Jugend) neben dem Torhaus umsetzen. Dort wurde es von amerikanischen Truppen im Mai 1945 entfernt und in einem ehemaligen Luftschutzbunker auf dem Schlachthofplatz eingelagert. Vermutlich ist es Anfang der 1950er Jahre eingeschmolzen worden, der Granitsockel wurde zu Grabsteinen verarbeitet.

Am 5. August 1995 fand auf dem Marktplatz aus Anlass der 1000-Jahr-Feier Mecklenburgs die Einweihung eines Denkmals statt, das an den Stadtgründer Heinrich der Löwe erinnert. An dieser Stelle war davor im Straßenpflaster immer noch der ehemalige Standort des Bismarck-Denkmals zu erkennen.

eingesandt von: Hans-Joachim Falk
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