alte Ansichtskarten / old postcards

Die Sturmflut am 18.10.1936

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Die nordfriesische Küste wird, vor allem in den Winter- und Herbstmonaten, immer wieder von Sturmfluten heimgesucht. Neben den großen Sturmfluten der Jahre 1962 und 1976, die sicherlich noch vielen Menschen bekannt sein dürften, brachen auch 1936 zwei schwere Sturmfluten über Nordfriesland herein.
Die Ansichtskarte, die in diesem Artikel beschrieben wird, zeigt vier Fotos dieser Sturmflut. Aufgenommen wurden die Bilder auf der Halbinsel Nordstrand bei Husum. Die Ansichtskarte wurde vom Nordstrander Landwirt Andreas Busch im Eigenverlag veröffentlicht.
Die „Oktoberflut“ 1936 hatte Andreas Busch selbst miterlebt und mit Hilfe seines Bruders Wilhelm die Aufnahmen für diese Ansichtskarte unter denkbar schwierigen Bedingungen selbst getätigt.

In einem Artikel über diese Sturmflut schrieb Busch „Es war ungewöhnlich und ohne geschichtliches Beispiel, dass die ganze deutsche Nordseeküste zweimal kurz nacheinander, am 18. Oktober und 27. Oktober, von fast gleich schweren Sturmfluten heimgesucht wurde.“

Die Pegelmessstelle an der Schleuse in Husum verzeichnete einen um 3,30m erhöhten Wasserstand, tatsächlich dürfte dieser aber noch höher gelegen haben, schreibt Busch. Die Messanlage war jedoch nicht auf höhere Wasserstände eingerichtet, sodass diese nicht aufgezeichnet werden konnten.

Das auf der Karte zu sehende Haus musste, nach Buschs Angaben, komplett geräumt werden, da Nordseewasser in dieses Gebäude eingedrungen war. Auch an anderen Deichstrecken des Nordstrander Außendeiches sorgte die Sturmflut für erhebliche Schäden. Besonders gefährlich ist die Situation, wenn die Wellen über den Deich laufen und dadurch die Innenböschung abrutscht, dann ist die Gefahr eines Deichbruches nämlich besonders hoch.

Andreas Busch (1883-1972) war Landwirt auf Nordstrand. Er beschäftigte sich sein ganzes Leben mit der Heimatforschung. Im Jahre 1921 konnte er im Wattenmeer bei Hallig Südfall Siedlungsreste der 1362 versunkenen „Stadt“ Rungholt entdecken. Es war zu seinem Auftrag geworden, die dortigen Funde zu dokumentieren und erforschen. Er sah es auch als seine Aufgabe an, über seine Forschungen, Arbeit und Erlebnisse zu berichten. So veröffentlichte er weit über 50 Aufsätze in diversen Heimatzeitschriften und auch diese Ansichtskarte, welche die Auswirkungen der Sturmflut am 18.10.1936 zeigt.
Neben dieser Karte fertigte Busch noch weitere Ansichtskarten, unter anderem mit Motiven der Hallig Südfall, den Spuren Rungholts und Schauplätzen der Schimmelreiter-Novelle an.

eingesandt von: Peter Herschlein
Email: geheimnisvolles.wattenmeer@gmail.com
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Stephanie Anders
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