Als am 20. September 1906 das Großherzogpaar Friedrich I von Baden und Luise von Preußen die Goldene Hochzeit feiern konnte, hat der Großherzog bereits ein halbes Jahrhundert das politische Geschehen in Baden gelenkt. Baden war in dieser Zeit besonders entlang des Rheins in Karlsruhe und Mannheim zu einem Industriestandort geworden. Diese Entwicklung förderte auch der 1826 in Karlsruhe geborene Großherzog nachhaltig.

Die Verbindung nach Berlin/Preußen begann 1855, wo Friedrich I seine spätere Ehefrau Luise von Preußen kennenlernte. Kurz nach ihrer Konfirmation in der Charlottenburger Schlosskapelle fand schon im September 1855 für die blutjunge Preußin die Verlobung mit dem badischen Prinzregenten statt. Es folgte ein Jahr später die Hochzeit im Berliner Stadtschloss. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor.

Großherzogin Luise machte sich einen Namen durch die Gründung des ersten badischen Frauenvereins, ein Vorläufer der Rotkreuz-Schwesternschaft. Die Mannheimer schenkten ihr 1896 einen Park, der mit Luisenpark bis heute ihren Namen trägt und zu einem der schönsten Parkanlagen in Deutschland zählt.

Luise, eine Tochter des 1871 zum Kaiser ausgerufenen Preußenkönigs Wilhelm I, konnte im Jahr ihrer Goldenen Hochzeit auch den 80. Geburtstag ihres Mannes zusammen mit ihm feiern. Großherzog Friedrich I von Baden hat nach der Überlieferung den ersten Hochruf auf den neuen Kaiser - seinen Schwiegervater - im Spiegelsaal zu Versailles 1871 ausgerufen.

Nur ein Jahr nach seinem 80. Geburtstag und der Goldenen Hochzeit verstarb Friedrich I jedoch auf der Bodenseeinsel Mainau und so lebte Luise noch zwölf Jahre als Witwe bis sie selbst 1919 in Baden-Baden verstarb. Inzwischen waren durch die Novemberrevolution 1918 die Monarchien in Deutschland abgeschafft worden.

Das Grabmal für die beiden Adligen steht in der fürstlichen Grabkapelle in Karlsruhe, wo sich die großherzogliche Residenz befand.

eingesandt von: Martin Nawrotzki
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